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Am 05.12.2023 ging es mit dem Nachtzug in einer 14-stündigen Zugfahrt von Lviv nach Kharkiv. In Kharkiv wurde ich von Prof. Vatulia von der "Kharkiv National University of Civil Engineering and Architecture" empfangen. Kharkiv liegt weit im Osten der Ukraine (650 km südlich von Moskau) und das Stadtzentrum von Kharkiv ist nur knapp 40 km Luftlinie von der russischen Grenze entfernt. Diese Distanz ist so gering, dass bei Raketenbeschuss in Kharkiv der Luftalarm erst ertönt, wenn die Rakete bereits in Kharkiv eingeschlagen ist (von russischem Gebiet aus beträgt die Flugzeit < 1 Minuten). Aus diesem Grund kursiert in Kharkiv der etwas morbide Witz: "Wenn Du die Sirene hörst, lebst Du noch".
An meinem ersten Tag in Kharkiv habe ich so viele Sirenen gehört, dass ich zwischen Alarm und Entwarnung nicht mehr unterscheiden konnte. Das Gute: Nicht jede Sirene bedeutet aber auch gleich Raktenbeschuss. Â
Prof. Vatulia fuhr mich durch die Stadt herum, so dass ich einige zerstörte Gebäude sehen konnte, die für mich alle den Anschein einer vormals zivilen Nutzung hatten. Militärisches konnte ich an diesen Gebäuden im Stadtzentrum von Kharkiv nicht erkennen. Sogar die "Akademie für Kommunalwirtschaft Charkiw" wurde durch einen Raketentreffer getroffen und zerstört (siehe Bilder unten). Mit deren Vize-Direktor konnte ich mich über Probleme Kharkivs zum "Baustoff-Recycling" und zur "Entminung" austauschen. Die russische Armee hat im Frühjahr 2022 sehr erbittert um die östlichen Stadtteile von Kharkiv (Saltivka) gekämpft und diese Stadtteile und das Umland großflächig vermint. Hilfe ist hier dringend nötig.Â
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Es ist immer wieder bemerkenswert, wie ukrainische Universitäten bemüht sind, die Geschichte der Universität zu bewahren. Es verwundert deshalb nicht, wenn Russland versucht, die Universitäten gezielt zu zerstören. In Kharkiv sind viele Bildungseinrichtungen im Krieg zerstört worden. Kharkiv ist mit mehr als 30 Universitäten und Hochschulen allerdings auch eine besondere Universitätsstadt und ein Bildungszentrum in der Ukraine.
Die Universität für Wirtschaftswissenschaften im |
Ein zerstörter Unterrichtsraum der Universität für Wirtschaftswissenschaften mit Blick auf die beschädigte "Church of the Holy Myrrh-Bearing Women" |
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Schule Nr. 134 - eine von vielen zerstörten Bildungseinrichtungen in Kharkiv
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Die Schule Nr. 134 war eine Ukrainisch-Deutsche-Schule und zu Beginn des Krieges schwer umkämpft, da sich in der Schule russische Spezialeinheiten verschanzt hatten. Die Schule wurde vollständig zerstört. Über dem Türeingang steht noch folgender Spruch auf Deutsch: "Erfolg im Lernen - Erfolg im Leben". Für Geo-Referenz klick hier.
Haupteingang zu Schule |
Der südliche Flügel der Schule |
Rückansicht der Schule Nr. 134 mit Spielplatz und Sportgelände, auf dem Kinder spielen |
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Eindrücke aus Kharkiv (Dez. 2023)
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Gesundheitsamt nach Raketeneinschlag |
verhülltes Taras-Schewtschenko-Denkmal |
"Straßenkunst" auf dem Freiheitsplatz | |
Grat-Rakete auf dem Freiheitsplatz |
"Ukraine destroys russian invaders, days: 655" |
Während eines Abendspaziergangs durch |
Sumska Markthalle (hier gibt es alles zu haben) |
Metro-Station mit Weihnachtsschmuck |
Ein "Knusperhäuschen" in der Metro-Station |
Ein Wahrzeichen von Kharkiv |
Man ist stets nett und hat Humor! |
Maxim-Gorkin-Vergnügungspark | |
Eine ukrainische Fahne weht stolz über Kharkiv. |
Die Menschen sind sehr nett und höflich in Kharkiv und haben Humor. Ein Luftalarm bringt kaum jemanden aus der Ruhe.
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Luftalarme und Angriffe auf Kharkiv
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Anzahl der Luftalarme in Kharkiv am Nikolaustag (06.12.2023) | |
Freitagnacht (08.12.) wurde Kharkiv mit sechs S300-Raketen beschossen, die auf zwei Stadtteile gerichtet waren. Einige der Raketen schlugen keine 500 m entfernt von meinem Hotel ein. Ein Hochhaus wurde knapp verfehlt. Der "kleine" Explosionskrater lässt eher auf einen S300-Täuschkörper-Beschuss schließen, mit dem die russische Armee versucht, die Luftverteidigung zu testen. Eine richtige S300-Rakete hätte das Hochhaus komplett zerstört und wesentlich mehr Schrapnel-Schäden an den umliegenden Gebäuden hinterlassen. Es wäre in diesem Fall dann nicht bei einer verletzten Person geblieben.
Dieses Hochhaus wurde mit einer S300 beschossen |
Ein "kleiner" Explosionskrater |
In den umliegenden Häusern gingen |
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Größere Schäden blieben aus, weil die S300-Rakete vermutlich als "Attrappe" gestartet wurde, um Luftverteidungsanlagen um Kharkiv ausfindig zu machen.
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Saltivka - ein zerstörter Stadtteil von Charkiv
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Besuch des Stadtteiles Saltivka im Osten von Kharkiv: Saltivka ist eine typische "Betten-Vorstadt" von Kharkiv. Es lebten hier einmal >100.000 Menschen. Mit Beginn des Krieges im Feb. 2022 versuchte die russische Armee Charkiv einzunehmen und griff von Nordosten aus den Stadtteil Saltivka an. Sie stieß dabei aber auf erbitterten Widerstand. Die Zerstörung in diesem Stadteil ist deshalb großflächig. Die dort lebenden Menschen sind weggezogen. Der "City Council" versucht den Stadteil derzeit wieder aufzubauen. Mit viel Improvisation geht es langsam voran. Das Problem: Ohne beheizte und elektrifizierte Wohnungen und ohne Infrastruktur (Schulen ...) und ausreichend Luftabwehr ist eine Rückkehr der Geflüchteten kaum möglich und Saltivka bzw. Charkiv bleibt entvölkert. Charkiv fehlen dadurch Bürger und Arbeitskräfte und damit Einnahmen, die dirngend für den Wideraufbau gebraucht werden. Ein Teufelskreislauf. Also ohne Hilfe von Dritten (anderen Staaten) wird es nicht gehen. Die zu stellenden Frage: Was ist günstiger? Flüchtlingshilfe in Deutschland oder Wiederaufbauhilfe in der Ukraine, um Flüchtlinge zurückführen zu können. Verständlich dürfte sein, dass je mehr Ukrainer diese Städte verlassen, umso mehr dies Russland in die Hände spielt. Â
Zerstörung in Saltivka |
Zerstörung in Saltivka |
Der Wiederaufbau hat begonnen, erfolgt aber aufgrund vieler fehlender Dinge in kleinen und mühseligen Schritten |
Mit Prof. Vatulia unterwegs in Saltivka. |
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Der Soldatenfriedhof von Charkiv
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Hier sind Frauen (21 Jahre), ... |
19-Jährige und ... |
fast 60-jährige begraben. |
Der Soldatenfriedhof hat eine beachtliche Größe | |
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Die Rückreise von Kharkiv nach Rüdesheim geht nur mit dem Zug:
- Kharkiv - Lviv: 16 Stunden (fährt fast pünktlich)
- Lviv - Wien: 17 Stunden (fährt fast pünktlich)
- Wien - Frankfurt: 9 Stunden (DB-Zug fuhr nicht)
- Frankfurt - Rüdesheim: 1,5 Stunden
Die Rückreise dauerte 52 Stunden und 44 Stunden davon waren reine Zugfahrt (2x Nachtzug). Reise in der Ukraine ist nicht einfach, aber die ukrainische Bahn fährt stets pünktlich!
Bearbeitungsstand dieser Webseite: Dezember 2023
Link zu:
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Der "Sound of Sirens" in Kiew hört sich wie folgt an:
"Sound of sirens" Während nächtlichem Raketenbeschuss auf und um Kiew am offenen Fenster aufgenommen. Es gab mehrere Tote bei diesem Beschuss. |
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Kiew 22.03.2023 00:13 Uhr |
Wie häufig Luftalarmsirenen in Kiew aufheulen, ist auf dieser Website dargestellt: Luftalarme Ukraine
Kyiv National University of Construction and Architecture (KNUBA bzw. KNUCA)
Ich bin auf Einladung der KNUBA nach Kiew gereist, um dort mein Lehr- und Hilfsprogramm vorzustellen und um einen Austausch anzuregen. Die KNUBA ist die größte Universität in der Ukraine für Bauingenieurwesen und Architektur. Dieser Einladung bin ich gerne gefolgt und so ging es mit dem Zug nach Kiew. Diese Reise ermöglichte es mir, mehr von der Ukraine als Land kennenzulernen, weitere Kontakte zu ukrainischen Universitäten zu knüpfen und viele Einblicke in die ukrainische Gesellschaft zu erhalten.
Hauptgebäude der "Kyiv National University of Construction and Architecture" |
"KNUBA" |
An der "KNUBA" wurde ich von ... |
... Prof. Zhuravskyi empfangen, |
Während eines Rundganges wurde mir das Baustofflabor und ein "Beton-Kajak" gezeigt, mit dem Studierende von Prof. Zhuravskyi den ersten Platz bei einem "Baustoff-Wettbewerb" gewonnen haben. Ich durfte mich an der Universität vor den versammelten Professoren des Fachbereiches vorstellen und meine Lehrvorstellungen und mein Hilfsangebot präsentieren. Bestehende Sprachbarrieren wurden mit Tafelbildern und "Google Translate" überwunden. Es war eine sehr interessante, zweistündige Veranstaltung, an deren Ende man mir nicht nur für mein Kommen und mein Lehrangebot dankte, sondern mich auch darum bat, häufiger in Kiew vorbeizuschauen, um zu unterrichten und um sich auszutauschen.
Die Sitzung des Fachbereiches wurde zu einer Präsentation |
Insgesamt nahmen 12 Professoren und Fachbereichsassistenten an der Veranstaltung teil. |
Auch im Anschluss an die Präsentation wurde noch viel ausgetauscht und diskutiert. |
Ein Gruppenfoto durfte nicht fehlen. |
Man kann an den Fotos erkennen, dass an der KNUBA Investitionen in die Lehre sinnvoll wären, um die Ausstattung auf einen höheren Standard zu bringen. Wegen des Krieges fehlt dafür aber das Geld. Der Beamer gehörte einer älteren Generation an und schaffte die Auflösung meines Notebooks nicht. Es fehlte an einer Leinwand für eine optimale Lesbarkeit der Präsentation. Während so manche Hochschule in Deutschland ihr Budget für die "Qualitätssicherung der Lehre" für völlig sinnlose Investitionen wie einen "Outdoor-Beamer" ausgeben, der einen 5-stelligen Euro-Betrag kostet und dann in einer Ecke der Hochschule ungenutzt "vermoddert", hätte man für dieses Geld an der KNUBA mehr als 10 hochwertige Präsentations-Beamer für die Hörsäle anschaffen können.
Meine Präsentation an der KNUBA gefiel den dortigen Professoren:
Das Interesse an einem Lehraustausch ist vorhanden und wird von mir gerne erwidert |
Ich werde vielleicht auch in Kiew unterrichten und den dortigen Studierenden das eine oder andere zum Thema "Baubetrieb", Infrastrukturbau", "Spezialtiefbau" und "Internationalem Projektmanagement" vermitteln:
Interessensbekundung der "Kyiv National University of Construction and Architecture" für mein Lehrprogramm |
Die Anreise nach Kiew erfolgte mit dem Zug von Lviv aus. Der Zug fuhr ohne Zwischenhalt bis Kiew durch und kam nach 7 Stunden pünktlich auf die Minute in Kiew an. Die Rückfahrt dauerte 8 Stunden, wählte einen etwas anderen Streckenverlauf mit einigen Zwischenstops und kam ebenfalls auf die Minute pünktliche in Lviv an. Wer es nicht glaubt, Welt-Online hat über die Pünktlichkeit der ukrainischen Bahn am 30.03.2023 einen Bericht abgefasst → klick hier! Da könnte sich die Deutsche Bahn mal etwas abschauen. Ãœbrigens: "Kiew" ist die russisch Schreibweise. Die korrekte ukrainische Schreibweise lautet "Kyiv".Â
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Anreise
"Fahndungsaufruf" zu Putin in einem ukrainischen ICÂ | |
Es wird nach Putin als "besonders gefährlichen Terroristen" gesucht. |
Kiew bei Nacht ist eine wunderschöne Stadt. Wegen des Krieges wird sie eher dunkel gehalten, aber einige Sehenswürdigkeiten werden beleuchtet. Da ab 23 Uhr eine strikte Ausgangssperre in Kiew besteht, ist die Stadt abends eher verlassen vorzufinden. Die Sehenswürdigkeiten hat man dann für sich ganz alleine.
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Kiew Stadtzentrum
Ich konnte mich in Kiew zu jeder Zeit frei bewegen und auch als Radfahrer war der Autoverkehr - abgesehen von den Auspuffgasen - kein Problem. Es gilt als Radfahrer allerdings zu berücksichtigen, dass Kiew sehr hügelig ist: es geht entweder rauf oder runter. Die Straßen weisen entweder Kopfsteinpflaster oder Schlaglöcher auf. Aber ein Fahrrad ist super zum Erkunden der Stadt. Â
Rückseite des St. Michaelskloster gesehen bei Nacht |
... und bei Tag (Vorderseite) |
St. Michaelskloster vom Vorplatz gesehen bei Nacht |
... und bei Tag |
Sophienkathedrale bei Nacht |
... und bei Tag. |
Der Glockenturm des Höhlenklosters |
Erklärung zum Glockenturm |
Brücke über den Dnepr | |
ehemaliges "Denkmal der Völkerfreundschaft" |
Der "Bruch" in der Freundschaft zwischen der Urkaine und Russland wurde mittlerweile durch eine schwarze Zacke kenntlich gemacht und das Denkmal unbenannt in "Freiheitsbogen des ukrainischen Volkes". Unter dem Bogen befanden sich in Stein gehauene russische Persönlichkeiten, die entfernt wurden. Die Darstellungen ukrainischer Persönlichkeiten wurden behalten und mit "PERI-Schalung" vor Kriegseinwirkungen geschützt.Â
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Mutter-Heimat-Statue (Mitte)Â |Â rechts Kriegsmuseum mit Freiluftausstellung |
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So sehen die Ukrainer ihren Kampf gegen Russland. |
Freiluftausstellung an der Mutter-Heimat-Statue mit teilweise russischen Kriegsgeräten. |
Die wohl größte ukrainische |
Die Mutter-Heimat-Statue | |
Der Maidan - Ausgangspunkt der "orangenen Revolution" und der "Aufstände von 2014"
Maidan von der Freiheitsstatue aus gesehen. |
"Tschechenigel" zur Panzerabwehr am Maidan |
Wenn Putin im Februar 2022 wirklich geglaubt hat, er könnte Kiew im "Handstreich" einnehmen, dann sind tausende von "Tschechenigel" im Stadtgebiet der Gegenbeweis zu dieser Annahme. Die Ukrainer wollen nicht zu Russland gehören und schon gar nicht von Putin regiert werden.
Maidan: "I love Ukraine" mit Freiheitsstatue im Hintergrund |
Maidan: Denkmal der |
Maidan: Ein Meer von |
Den gefallenen Soldaten aus Kiew wird in einer militärischen Zeremonie an der Freiheitsstatue auf dem Maidan die letzte Ehre erwiesen, bevor sie auf einem städtischen Friedhof beigesetzt werden.
Die gefallenen Soldaten von Kiew
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Die Wand, welche das St. Michaelskloster umgibt, listet seit Beginn der Okkupation der Krim durch Russland die gefallenen Soldaten aus Kiew auf. Bei der Betrachtung dieser Wand mit all den Toten wird einem bewusst, dass wir uns im Westen vermutlich nicht der vielen Opfer in dieser Auseinandersetzung richtig bewusst sind, die zwischen 2014 und Beginn der Invasion im Februar 2022 bereits gestorben sind (nur Personen aus Kiew!). Entlang der Mauer des Klosters wird dieser Toten gedacht. Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 reicht der Platz an dieser Wand entlang des Klosters für die gefallenen Soldaten aus Kiew nicht mehr aus.
Wand am St. Michaelskloster mit |
Die ersten gefallenen Soldaten |
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Die ersten gefallenen Soldaten seit Beginn der Okkupation im Frühjahr 2014 |
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Kürzlich gefallene Soldaten aus Kiew |
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Die Mauer ist einfach nicht lang genug für all die gefallenen Soldaten (Männer und auch Frauen!) aus Kiew! Klicken Sie auf ein Foto und zoomen Sie ins Foto hinein, so dass Sie die Gesichter sehen, dann wird einem die Absurdität dieses "Putin'schen Krieges" besser bewusst. Es gibt keine Rechtfertigung für das, was Putin aus Geltungsdrang, Ãœberheblichkeit, Größenwahn, historischem Missverständnis ... begonnen hat. Â
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Die Brücke von Irpin wurde zu Beginn der Invasion zu einem Symbol im Kampf um Kiew. Es ist eine Straßenbrücke über den kleinen Fluss "Irpin", der den Vorort Irpin mit der Stadt Kiew verbindet. Die Brücke wurde durch ukrainische Soldaten gesprengt, um den russischen Vormarsch auf Kiew aufzuhalten. Ebenso wurden die Eisenbahnbrücken über den "Irpin" gesprengt (siehe zuvor "Anreise nach Kiew"). Um die Straßenbrücke wurde hart gekämpft, sie wurde aber von den Ukrainern gehalten und die Russen zogen sich schließlich zurück. Darauf folgten die Massaker von Butscha und Borodjanka. Irpin selbst ist durch den Fluss "Buschanka" von Butscha getrennt. Die beiden Städte gehen aber mehr oder weniger ineinander über.Â
Mit Prof. Zhuravskyi besuchte ich Borodjanka und ließ mich auf dem Rückweg in Butscha absetzen, so dass ich von Butscha über Irpin bis ins Stadtzentrum vom Kiew mit dem Fahrrad (Birdy) fahren konnte. Die Strecke beträgt ungefähr 30 km.
Quelle: Google-Maps und Welt-Online vom 06.03.2022 (zur Vergrößerung anklicken) |
Kurz hinter der Brücke endet Irpin | |
Die zerstörte Brücke von Irpin (Foto vom am 22.03.2023) | |
Blick von der zerstörten Brücke in Richtung Kiew | Rechts im Bild wird eine neue Brücke gebaut. |
Irpin: Zerschossene und ausgbrannte Häuser mit ausgebrannten Autos davor. |
Irpin: Zerschossenes Haus mit zerschossenem Auto davor. |
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In Butscha, das im März 2022 unter russischer Besatzung stand, fand ein grauenhaftes Massaker russischer Soldaten an der ukrainischen Zivilbevölkerung statt. Der russische Vormarsch auf Kiew stockte bei Irpin und kam nicht voran. Gleichzeitig griff das ukrainische Militär bei Butscha an, um das russische Militär zurückzudrängen. In der südlich vom Bahnhof gelegenen "Vokzal'na Street" wurde die Russen innerhalb eines Wohngebietes von den Ukrainern dann aufgehalten und ein russischer Konvoi, der durch dieses Wohngbeit rollte, komplett zerstört. Die russischen Verluste in Butscha waren hoch, worauf das russische Militär wahllos Zivilisten in Butscha erschoss.
Einige Erklärungen und Fotos zu diesem Massaker finden sich z.B. auf Wikipedia.
Vokzal'na Steet am 22.03.2023: Die komplette Straße des "Massakers" wird unter Hochdruck wieder hergerichtet. |
Vokzal'na Street am 22.03.2023: Überall in dieser Straße wird gebaut. |
Massaker von Borodjanka und ein Banksy
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In Borodjanka kam es ebenfalls im Zuge des russischen Vormarsches auf Kiew und auf dem Ruckzug des russischen Militärs zu einem Massaker russischer Soldaten an der ukrainischen Zivilbevölkerung.
Zerstörtes Wohnhaus in Borodjanka |
Weiteres zerstörtes und ausgebranntes Wohnhaus in Borodjanka |
Die Meinung der Bevölkerung bzw. der Borodjankaer lässt sich am Graffiti deutlich ablesen: |
Welches Ziel der Panzerbeschuss auf ein Wohnhaus |
Zerstörtes Wohnhaus in Borodjanka nach Raketentreffen hinterlässt einen Krater im Boden. |
Dem zerstörten Wohnhaus gegenüber |
Gegenüber dem durch einen Raketentreffer zerstörten Wohnhaus befindet sich eine zerstörte Garage, an deren stirnseitigen Wand der Streetart-Künstler Banksy eine Botschaft hinterlassen hat: Der Ukraine-Krieg ist ein "Kampf von David gegen Goliath", den nach Banksy's Meinung David gewinnen wird (evtl. durch einen "Lucky Punch"). Da fährt man nach Borodjanka, um sich als Ingenieur ein eigenes Bild der zerstörten Infrastruktur zu machen und steht nichtsahnend plötzlich vor einem Banksy, den vermutlich noch nicht viele Menschen auf der Welt gesehen haben. Der Ort wurde von Banksy genial gewählt, denn ...
... der Blick in dieses zerstörte Wohnhaus ist irgendwie "verrückt", wenn man sich das unversehrte Bücherregal oder die unversehrte Kücheneinrichtung anschaut. Beim Anblick der vor dem Krater liegenden Blumen und Kerzen wird einem allerdings bewusst, dass Menschen durch den Raketeneinschlag an dieser Stelle gestorben sind. Und keine 20 Meter im Rücken zum Foto dieses Wohnhauses befindet sich der Banksy an besagter zerstörter Garagenwand. Im Hintergrund vom Banksy wiederum klafft ein riesiges Loch in einem Wohnhaus, während ein weiteres Wohnhaus zur Rechten ausgebrannt ist.
Mein Dank an Prof. Zhuravskyi und seinen Sohn, die mir in Kiew einen Tag lang als "Reiseführer" zur Seite standen | Auf dem Foto ist die umliegende Zerstörung an Wohnhäusern gut erkennbar. |
Das Bansky-Graffiti lässt die Frage offen, ob der kleine Judoka nach einem solch "Lucky Punch" den großen Judoka ohne Hilfe Dritter am Boden halten kann?
Hallo Banksy: Da musst Du bitte noch ein weiteres Graffit als Antwort geben!
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Bearbeitungsstand dieser Webseite: März 2023
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Der Kurs "International Project Management" als Online-Unterricht
Im Oktober 2023 wurde ich von der Lviv Polytechnic National University und dem "Institute of Civil Engineering and Building Systems" abermals damit beauftragt, einen Kurs zum Thema "International Project Management" anzubieten. Der Schwerpunkt dieses Kurses liegt auf dem Infrastrukturbau, weil seit über einem Jahr Russland die (kritische) Infrastruktur der Ukraine angreift und zerstört. Es bedarf also gut ausgebildeter Ingenieure, die sich mit den Besonderheiten internationaler Großprojekten aus dem Bereich des Infrastrukturbaus auskennen. Da dies mein berufliches Spezialgebiet ist, biete ich einen solchen Kurs doch sehr gerne an.
Nach ersten Erfahrungen, die ich im vorangegangenen Kurs im März 2023 sammeln konnte, wird der Kurs von mir umgestaltet und besser an die Bedürfnisse der Studenten der LPNU angepasst. Das Wort "International" bekommt im WiSe 2023/24 zudem eine neue Dimension, denn es nimmt auch eine deutsche Studentin am Online-Kurs teil, was mich außerordentlich freut. So hören ukrainische und deutsche Studierende zusammen einen Kurs zum Thema, wie man internationale (Groß-)Projekte in der Ukraine anzugehen und abzuwickeln hat. Für mich wiederum ist dies ein Ehrenamt, mit dem ich der Ukraine beim Wiederaufbau und meinen Freunden Prof. Khmil, Pavlo und Oksana (Dekanin) helfen möchte. Â
Die Einführungsveranstaltung fand am 25.10.2023 statt. Von meinem Arbeitszimmer in Rüdesheim aus habe ich ca. 2,5 Stunden ca. 16 Studenten in Lviv unterrichtet und eine Einführung zum Thema "International Project Management" gegeben. Ein schwarzes "Zoom-Fenster" eines Zuhörers heißt in der Ukraine nun allerdings nicht, dass nur eine Person daran teilnimmt. Ukrainische Studenten machen aus einem Online-Kurs gerne auch ein Gruppen-Event und sitzen zu zweit oder sogar zu dritt zusammen und hören dem Kurs zu. |
Wenn die Studenten in der Online-Lehre ihre Kameras allerdings ausgeschaltet haben, ist es für die Lehrkraft äußerst schwierig zu erkennen, ob man das Interesse der Studenten gefunden hat (oder nicht). Anders ausgedrückt: Wenn keine Gesichter sichtbar sind → sind keine Emotionen erkennbar → ist kein Rückschluss auf das Interesse der Zuhörer möglich → erfolgt keine Adaption durch die Lehrkraft. Da hilft dann nur zu fragen oder die Bitte um Feedback.
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Wie man sieht, sparen die ukrainischen Studenten beim Online-Unterricht zwar mit der Kamera-Präsenz, aber dafür nicht beim Feedback zum Kurs. Danke für das tolle Feedback, das mich sehr gefreut hat!
Der Online-Kurs vom 08.11.2023 sah vor, reale Bauprobleme internationaler Bauprojekte mit einfachen Mitteln (z.B. einem Excel-Tool) schnell und präzise zu lösen. Nicht jedes Problem im Bauwesen bedarf gleich einer 3D-Lösung und häufig reicht ein (professionelles) Excel-Tool vollkommen aus. Zwar fehlt es den Studenten an Kenntnissen zur Gestaltung von Excel-Tools bzw. Excel-Spreadsheets, aber die Auffassungsgabe der ukrainischen Studenten ist hoch. Und wie man an den Kommentaren sieht, macht es den Studenten Spaß, bestehende Wissens- und Skill-Lücken zu schließen. Mich freut das.
Einen solchen Online-Kurs für ukrainische Studenten vorzubereiten, ist allerdings sehr arbeitsaufwendig. Zunächst ist eine Übungsidee zu entwickeln. Wenn die Idee zur Übung steht, bedarf es eines Skriptes mit etwas Theorie, einer Excel-Vorlage für die Studenten, einer Excel-Musterlösung, verschiedener Zeichenelemente, evtl. bedarf es auch einer detaillierten Anleitung zum vollständigen Nachvollziehen der Übung ... Alles muss zudem in einfacher englischer Sprache gehalten werden. Der Kurs spricht auch aktuelle Probleme an, wie die Korruptionsprobleme innerhalb der Ukraine, die auch seitens der EU-Kommission in den Medien angemahnt werden. Ich erkläre den Studenten, zu welch großen Nachteilen die Korruption in der ukrainischen Wirtschaft führt.
Feedback Kursteilnehmer vom 08.11.2023 | |
Feedback Kursteilnehmer vom 09.11.2023 | |
Meine Anreise für die Präsenzlehre an der LPNU
Nachdem ich die Kosten für mein Lehr-Engagement in der Ukraine zwischen Januar 2023 und November 2023 bisher selbst getragen habe, wird die Präsenzlehre an der LPNU im Dezember 2023 von der Jakob Wilhelm Mengler-Stiftung gesponsert. Ohne dieses Sponsoring wäre dieses Engagement nicht mehr möglich.Â
Da der Luftraum über der Ukraine immer noch vollständig gesperrt ist, ist die Anreise weiterhin nur mit dem Zug möglich. Von Frankfurt geht es mit dem ICE zunächst nach Wien (je nach "Tages-Performance" der DB beträgt die Fahrtzeit ca. 7 - 9 Stunden) und von Wien dann in einem speziellen Nachtzug der ukrainischen Bahn weiter nach Lviv (ca. 18 Stunden). Die Grenze zwischen Ungarn und der Ukraine wird nachts erreicht. An der Grenze bei Zahony und Tschob erfolgen Passkontrollen und der Umbau des Waggons auf die Spurweite der ukrainischen Eisenbahn, was ca. 4 Stunden dauert. Zudem wid der Waggon von Zöllnern komplett durchsucht.
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Anreise über Wien und Fahrt mit dem Nachtzug der ukrainischen Eisenbahn nach Lviv
Da ich einige Sachspenden wie mehrere Akku-Baulampen, Stirnlampen (alles sehr rar und teuer in der Ukraine) und einen Präsentationsbeamer dabei hatte, war ich sehr schwer bepackt. Mein Birdy wurde so zum "Lastenesel". Zum Glück hatte ich ein Zweierabteil gebucht, das ich mir mit einer älteren Ukrainerin teilte, die auf Kurz-Urlaub in Wien war. Es stellte sich heraus, dass ihr (ebenfalls älterer) Mann als Ingenieur in der ukrainischen Armee kämpft. Sie hat mir mehrmals mitgeteilt, wie dankbar sie den Deutschen für deren Hilfe im Krieg ist.
Abfahrt am Wiener Hauptbahnhof |
Die ukrainischen Nachtzüge stammen aus den 70-er Jahren und die Fahrt mit diesen Zügen ist ein "nostalgisches Erlebnis" |
Luxus sieht anders aus, aber die Reise mit der ukrainischen Bahn ist lustig und |
Die Universität und mein Kurs in Präsenzlehre
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Die Ankunft an der Universität
Das von mir aus Deutschland mitgebrachte Weihnachtsgebäck (Lebkuchen, Dominosteine, Spekulatius ...) hat die Teestunde nicht überdauert. Der Empfang an der Universität wurde von einem Luftalarm "begleitet".
So manches an der LPNU lässt einen "schmunzeln" und man fühlt sich in eine andere Zeit veresetzt. Das gilt für vieles in Lviv, was den besonderen Charme dieser Stadt ausmacht. Lviv ist vermutlich so wie Wien vor 50 Jahren, nur in klein halt (und wesentlich günstiger). Â
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Eindrücke aus dem Präsenz-Unterricht
Einen Luftalarm während einer Ãœbung am Samstagnachmittag nahmen die Studenten nach einem kurzen Blick auf das Smartphone ziemlich gelassen hin (siehe Video weiter unten). Der Kurs war in Präsenz mit 9 Teilnehmern zwar nicht goß, aber sehr gut. Ich wünsche Diana, Victoria, Dimitro, Maxim, Mykola, Roman, Vitalii, Ostap (Peter) und Marko alles Gute! Â
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"Sound of Students Party"
Party im Schutzraum der Universität zum "Saint Andrew's Day". Die Studenten brauchen auch mal Spaß und Party, um das Leben für ein paar Stunden unbeschwert genießen zu können. |
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Lviv 29.11.2023 20:30 Uhr |
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In Lviv gibt es derzeit fast tagtäglich Luftalarm. Es lohnt sich gar nicht, diese zu zählen.
Der "übliche Luftalarm": Er unterbricht die Lehrveranstaltungen und erschwert die Ausbildung. Während eines Luftalarms haben die Studenten sich prinzipiell ... |
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Lviv 01.12.2023 11:00 Uhr (Freitag) |
... in den Luftschutzkeller der Universität zu begeben oder aber die Universität weiträumig zu verlassen.
Der "übliche Luftalarm" während einer meiner Vorlesungen im Kurs "International Project Management" an der LPNU. Die Studenten entschieden sich dafür, den Unterricht trotz Luftalarm fortzuführen. |
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Lviv 02.12.2023 12:10 Uhr (Samstag) |
So hört sich der Luftalarm an und so reagieren die Studenten (mittlerweile) darauf.
Ukraine = "Land of the brave"!
Der "übliche Luftalarm" während meines Besuches des Soldatenfriedhofes auf dem Lycakivs'ke Friedhof ("Ukrainischer Kriegsehrenhain") in Lviv. |
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Lviv 03.12.2023 13:04 Uhr (Sonntag) |
Die Video-Aufnahme mit dem Smartphone hat auch die Warnung der Warn-App aufgezeichnet, die jedesmal ertönt, wenn Luftalarm ausgelöst wird. Was man auf diesem Soldatenfriedhof in Lviv an menschlichem Leid sehen kann, ist unfassbar. Eine "Aussöhnung" oder ein "Friedensschluss" mit Russland - welcher Art auch immer - scheint da unvorstellbar. Dieser Krieg wird noch viele Generationen prägen.
Das "Nikolausessen" mit den Kursteilnehmern
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Durch eine von der Mengler-Stiftung initiierte Spendenaktion unter den Studenten des Fachbereiches Architektur an der TU Darmstadt kam eine Spendensumme von 160,- Euro für ein "Nikolausessen" zusammen. Mit dieser Spendensumme habe ich die Kursteilnehmer auf ein "Rippchenessen" einladen können. Da nicht wie geplant ca. 15 Kursteilnehmer an dem Essen teilnahmen, blieb etwas Geld übrig, um mit den verbliebenen Studenten nach dem "Rippchenessen" im Pravda-Pub noch ein Bier zu trinken und unglaublich guter Live-Musik zuzuhören.
Es war für die Studenten nicht nur ein großartiges Erlebnis, sondern bestimmt auch ein unvergessliches Erlebnis, das lange in Erinnerung bleiben wird. So haben die Architektur-Studenten der TU Darmstadt den Studenten an der Lviv Polytechnic National University (LPNU) etwas ganz besonderes geschenkt, denn obwohl die Hälfte der Studenten Lviver sind, kannten keiner der Studenten das "Rippchenessen" noch den "Pravda-Pub" samt Live-Musik. Es war ein sehr schöne Abend. So sieht man, wie ganz kleine Spenden etwas Großes bewirken können. Dank an alle Spender und die Studenten des Fachbereiches Architektur der TU Darmstadt!
"Rippchenessen" im "Arsenal" in Lviv. Das Besteck wird vom Kellner (Iwan) aufgemalt. Gegessen wid mit den Fingern: ein großer Spaß. |
Iwan zerhackt die über offenem |
Die Rippchen haben allen Studenten geschmeckt. |
Zum Abschluss ging es zur für ein |
Was für ein Sound! Was für eine Stimmung! |
Was für ein Sound! Was für eine Stimmung! |
Was für ein Sound! Was für eine Stimmung! |
Der Lieblingssong aller Ukrainer und die "inoffizielle" Nationalhymne. Sehens- und hörenswert. Die Studenten haben mitgesungen! |
Wie heißt es so schön: "Reden hilft"
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Es ist immer wieder interessant die Ansichten der Menschen zu hören und so suche ich den Autausch mit Ukrainern. Sei es nun nach meiner Ankunft mit Prof. Zinovii Blikharskyi (Direktor des Institute of Civil Engineering and Building Systems) oder bei einem kurzen Besuch im Büro von Prof. Bohdan Cherkes (Direktor des Institute of Architecture and Design). Aber auch mit Prof. Khmil wird beim abendlichen Spaziergang durch das verschneite Lviv diskutiert oder mit Jamie dem Kanadier, der an der LPNU ehrenamtlich das Fach "Englisch" unterrichtet. Die Ansichten sind stets ähnlich: Dieser Krieg muss alsbald enden und die Ukraine hat einen Anspruch auf die Herstellung ihrer vollen Souverantität in den Grenzen von vor 2014.
Spaziergang durch Lviv kurz vor der Ausgangssperre (Curfew) um 24 Uhr. |
"Küchengespräch" mit Prof. Khmil und Jamie dem Kanadier |
Eindrücke aus "Lviv im Winter"
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Die Tram - ein wichtiges Verkehrsmittel in Lviv |
Die Tram - ein wichtiges Verkehrsmittel in Lviv |
"Kriegskunst" an einem Haus |
Verschneiter Park in Lviv |
Durch einen Luftangriff zerstörte Autos |
Vergnügungspark in Lviv |
Das verschneite Rathaus |
Zentraler Platz am Rathaus in Lviv |
Skurilles aus Lviv
Wenn Pizzen der Pizzakette "IQ" nach Waffensystemen (Patriot, Himars, Bayraktar, Javelin) benannt werden, "schießt" das Marketing eventuell über das Ziel hinaus. Fehlt nur noch "Pizza Iris-T SLM". "Chornobaivka" (Tschornobajiwka) ist der militärische Flughafen vom internationalen Flughafen in Kherson, den die Ukrainer ein gutes duzend Mal bombadiert haben, bevor die russische Armee einsah, dass er nicht zu halten war. Dazu gibt es sogar ein berühmtes ukrainisches Lied.
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Der mittlerweile aus dem Lycakivs'ke Friedhof ausgelagerte Soldatenfriedhof (auf dem Lycakivs'ke Friedhof ging der Platz für die vielen gefallenen Lviver Soldaten kurz nach Begin des Krieges am 24.02.2022 bereits aus). Bilder zur Vergrößerung bitte anklicken!  Â
Soldatenfriedhof von vorne gesehen |
Gestorben mit 21 Jahren! |
Die bedrückendsten Erlebnisse zu diesem völlig sinnlosen Krieg gibt es auf dem Lycakivs'ke Friedhof bzw. dem "Ukrainischer Kriegsehrenhain" in Lviv zu sehen: Eltern die um ihre Kinder trauern und Witwen, die mit einem Kleinkind vor dem Grab des Mannes bzw. des Vaters stehen. Eine absolut niederschmetternde Erfahrung. Dieser Friedhof macht das große Leiden der Ukrainer greifbar. Am 03.12.2023 stand ich während eines Luftalarms (siehe Video oben) auf diesem Soldatenfriedhof und habe persönlich all diese unfassbaren Szenen im Sirenenlärm erlebt.
Menschen, die behaupten, dass die Ukraine kein souveräner Staat wäre und keine Existenzberechtigung hätte oder aber meinen, dass Putin's Angriffskrieg auf die Ukraine einer "gerechten Sache" dient, empfehle ich, einen Tag auf dem Lviver Soldatenfriedhof zuzubringen. Was hier passiert, ist aus meiner Sicht eine "europäische Schande", weil die deutsche und europäische Politik versagt hat und es zugelassen hat, dass die Ukraine zu einem "Schlachtfeld" eines Konfliktes zwischen Ost und West bzw. verschiedener Systeme (Demokratien vs. "System Putin") wird. Die Leidtragenden sind die Ukrainer, die als Volk seit der "ersten orangenen Revolution" (Nov. 2004) nach mehr Demokratie und mehr Freiheit streben. Die Ukrainer erhalten in diesem Krieg vom Westen zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel, so dass die Ukraine langsam ausblutet. Auf dem Lviver Soldatenfriedhof und im Lviver Stadtbild kann man all dies sehen und erleben. Aber so, wie ich die Ukrainer persönlich in vielen Gesprächen kennengelernt habe, werden sie nicht aufgeben, für ihre Freiheit zu kämpfen. Zum "System Putin" will hier keiner gehören.
Und für alle, die es dann immer noch nicht begriffen haben, empfehle ich einen Blick in die Geschichte: Ein solcher Krieg kennt nur Verlierer. Wer zudem im 21. Jahrhundert Aggressoren gewähren lässt, Staatsgrenzen mit Macht zu verschieben (wie Putin dies tut), der kann das Völkerrecht auch gleich mit auf dem "Lycakivs'ke Friedhof" begraben und sollte sich ernsthaft Gedanken zu folgender Aussage von Albert Einstein machen:
"Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen. Was mich erschreckt, ist nicht die Zerstörungskraft der Bombe, sondern die Explosionskraft des menschlichen Herzens zum Bösen." |
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Bearbeitungsstand dieser Webseite: Dezember 2023
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Aufgrund des Krieges in der Ukraine habe ich mich entschlossen, bei der Ausbildung ukrainischer Studierender zu helfen. In den zurückliegenden Monaten entstand die Idee, den Studierenden des Bauingenieurwesens an der Universität in Lviv jenes Grundlagenwissen zu vermitteln, das die Ukraine für den Wiederaufbau nach dem Krieg benötigen wird: "Baubetrieb und Baumanagement", "Infrastrukturbau" sowie "internationales Bauen". Da diese Bereiche des Bauingenierwesens seit jeher eine große Leidenschaft von mir sind, über die ich auch promoviert habe, ist es für mich eine Herzensangelegenheit, die Studierenden zu diesen Themen zu unterrichten. Die Universität in Lviv hat mir hierfür einen Lehrauftrag erteilt und mich nach Lviv eingeladen.
Einladung der Universität Lviv ("Google Translate" macht für jeden die Übersetzung möglich)
Neben dem erheblichen Zeitaufwand zur Vorbereitung dieses Lehr-Engagements, für das ich ein "Tutorial Programme" konzipiert habe, trage ich auch selbst die Kosten für diesen Lehrauftrag, da den ukrainischen Universitäten das Budget für ein Lehr-Engagement fehlt.
Unterstützung der PhD-Studenten Die von mir im März 2023 spontan durchgeführte Paypal-Spendensammlung hat 780,- Euro eingebracht und dazu geführt, dass die Doktoranden des "Department of Building Constructions and Bridges" mit 350,- Euro unterstützt werden konnten. Die Doktoranden können sich von diesem Geld Zubehör für Versuchsanordnungen im Labor besorgen. |
Ein Gedanke, der seit Monaten durch meinen Kopf "geistert", denn als Bauingenieur mit Expertise zur Planung und Baudurchführung von Infrastrukturbauten, Erfahrungen im Auslandsbau (siehe Berufliche Referenzen) und als ehemaliger Professor mit viel Expertise in der baubetrieblichen Ausbildung (siehe Referenzen Lehre), spricht mich dieses Problem in einem besonderen Maße an.
Seit jeher finde ich zudem das Bauen in "herausfordernden Ländern" in einem besonderen Maße interessant, weil sich das Bauen in solchen Ländern auf einem ganz anderen "Problem-Niveau" befindet als in Deutschland. Bildlich gesprochen lässst sich dies wie folgt erklären: In Deutschland muss der Wasserhahn "vergoldet" sein, während in Krisenländern ein funktionierender Wasserhahn irgendwie herbeigeschafft werden muss. So kam es, dass ich bereits zu Beginn des Krieges versucht habe, Kontakt zu ukrainischen Universitäten aufzunehmen, um dortigen Lehrkräften meine Hilfe bei der Ausbildung der Studierenden im "Infrastrukturbau" anzubieten. Nach Monaten ist es mir dann im Herbst 2022 schließlich gelungen, Rückmeldung aus der Ukraine zu erhalten. Daraus hat sich der Lehrauftrag an der Universität in Lviv ergeben.
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Es gibt diesen schönen Song "Sound of Silence" von Simon & Garfunkel. "Silence" wünscht sich vermutlich jeder Lviver (und Ukrainer), denn in Lviv ist fast täglich der etwas andere "Sound of Sirens" zu hören. Für eine "Kostprobe" des "Sound of Sirens" anbei Live-Mitschnitte (jener Angriff vom 09.03.2023 hat in Lviv leider zu einem tödlichen Ausgang geführt):
"Sound of sirens" Während nächtlichem Raketenbeschuss auf zivile Infrastrukturen in und um Lviv am offenen Fenster aufgenommen. |
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Lviv 09.03.2023 02:41 Uhr |
"Sound of sirens" "Gewöhnlicher" Luftalarm, der manchmal mehrmals am Tag ertönt. Aus dem Bürofenster an der Universität aufgenommen. |
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Lviv 10.03.2023 09:17 Uhr |
"Sound of sirens" Straßenbild während eines Luftalarms. |
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Lviv |
Wie häufig Luftalarmsirenen in Lviv aufheulen, ist auf dieser Website dargestellt: Luftalarme Ukraine
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Meine Anreise, die Universität, die Lviver Friedhöfe und das Lviver Stadtzentrum
Da der Luftraum über der Ukraine wegen des Krieges vollständig gesperrt ist und ich mein Faltrad mitnehmen wollte, um in Lviv mobil zu sein, war die Anreise nur mit dem Zug möglich. Von Frankfurt ging es mit dem ICE nach Wien und dann mit dem D-Nachtzug weiter nach Lviv. Die Reisedauer betrug ca. 27 Stunden. Was benötigt man für ein paar Wochen in Lviv? Prinzipiell nicht viel: Kleidung für kaltes und warmes Wetter (1. Fahrradtasche), eine eigene kleine Notversorgung mit Notfall-XYZ (2. Fahrradtasche), Laufschuhe, Hausschuhe, Schlafsack ... (kleine Tasche auf dem Gepäckträger) und die komplette Computer-Ausrüstung für die Präsenz- und/oder Online-Lehre (Rucksack).
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Anreise und Ankunft
Abfahrt Frankfurt am Main |
Umsteigen in Wien in den Zug nach Lviv und Kiew |
Der Löwe ist das Wappentier von Lviv |
Tag der Ankunft | Im Zentrum von Lviv | Taras-Schewtschenko-Statur | |
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Gebäude No. 2 - Fachbereich für Bauwesen |
Bereich für Bauingenieurwesen | ein Bau aus "Soviet-Zeiten" | |
Fachbereich für Bauwesen |
Setup für Online- und Präsenz-Lehre im Raum 225 | |
Hauptgebäude mit Fachbereich für Architektur | ein wunderschönes, altes Gebäude |
Die Eingangshalle der Universität - schön und imposant | |
Der Treppenaufgang der Universität |
Das Hauptgebäude ist nahezu 150 Jahre alt und weist wunderschöne, alte Räume auf. |
Die Universität feierte am 07.03.2023 ihr Jubiläum und lud zum Universitätsrundgang ein, der beeindruckend war und lediglich durch einen Luftalarm unterbrochen wurde. Dieser wurde im Luftschutzkeller der Universität mittels Vorträgen zur Universität "überbrückt". Wie sehr die Tradition hier gepflegt und kultiviert wird, ist an der offiziellen Fotoreihe der Universität zu erkennen (klick hier). Etwas, was mancher deutschen Hochschule nicht nur im Erscheinungsbild sondern auch im Werte- und Aufgabenverständnis sehr gut täte. Auch wenn die finanziellen Mittel der Universität sehr begrenzt sind, merkt man, wie alle hier trotz sehr knapper Mittel um die Bildung bemüht sind.
Distanzunterricht, der wegen des Krieges hier noch üblich ist, weil die Schutzraumkapazitäten an der Universität für die Studierenden nicht ausreichen, ist aus verschiedenen Gründen eine Herausforderung. Das von mir über Wochen vorbereitete "Lehrformat" musste ich den Bedingungen vor Ort anpassen. Die Infrastruktur ist teilweise marode und die Ausstattung veraltet. Gerade die Ingenieursausbildung ist in der Ukraine aber extrem wichtig, denn Bauingenieure braucht die Ukraine für den Wiederaufbau. Fakt ist allerdings, dass hier gerade eine Generation an Ingenieuren durch den Krieg verloren geht.Â
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Die gefallenen Soldaten von Lviv
Der kurze Weg zum Büro ist gesäumt mit Gedenk-Plakaten gefallener Absolventen der Universität. Da die Zahlen der gefallenen ukrainischen Soldaten geheim sind und erst nach dem Krieg bekannt gegeben werden sollen, weiß man nicht genau, wie viele Studenten und Absolventen der Universität von Lviv bereits im Krieg gefallen sind. Die bereits hängenden Gedenk-Plakate gehen aber schon "unter die Haut" und machen nachdenklich.
gef.: 03.07.2022 |
deutsche Ãœbersetzung |
gef.: 28.09.2022 |
deutsche Ãœbersetzung |
27 Jahre |
deutsche Ãœbersetzung |
Bevor ich in die Ukraine gereist bin, las ich über die Ukraine vom "Land of the brave". Das ist wohl wahr. Wenn man diese Gedenk-Plakate verstorbener Studenten sieht, an denen ich jeden Morgen zum Büro vorbeigehe, erscheinen einem Diskussionen in Deutschland zu Teuerungen bei Energie-, Sprit- und Heizkosten ... fehl am Platz zu sein. Es ist ein sehr geringes "Opfer" im Vergleich zu dem, was die Ukrainer in diesem Krieg zu tragen haben. Auch am Rathausplatz wird der jüngst gefallenen Soldaten aus Lviv öffentlich gedacht.
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Lycakivs'ke Friedhof - "Ukrainischer Kriegsehrenhain"
Ein bedeutender Ort vor dem Krieg war bereits der Lycakivs'ke Friedhof (Lützenhofer Friedhof). Er ist einer der ältesten Friedhöfe in Europa und eine "Galerie der Kunstwerke". Für die Lviver ist er zu einem besonderen Ort geworden, weil mit Beginn des Krieges in 2014 alle aus Lviv stammenden gefallenen Soldate auf dem "Ukrainischen Kriegsehrenhain" begraben wurden. Es liegen dort bereits viele gefallene Soldaten aus der Zeit von 2014 bis 2022, die teilweise nur 20 Jahre alt geworden sind. Mit Beginn der Invasion kamen wöchentlich neue Tote hinzu, so dass der verfügbare Platz in diesen Bereich nach wenigen Wochen keine freien Grabstätten mehr aufwies.
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Lycakivs'ke Friedhof - Erweiterung des "Ukrainischen Kriegsehrenhain" außerhalb des Friedhofs
Ich habe bei einer Radtour zunächst den Friedhof und den eigentlichen "Ukrainischen Kriegsehrenhain" besucht. Die dort vorzufindenden Gräber machen einen betroffen. Als ich vom Friedhof aufbrach und mit dem Rad weiterfuhr, kam ich unerwarteter Weise am neuen "Kriegsehrenhain" vorbei, dessen Größe wahrlich schockiert ist. Hier finden wöchentlich mehrere Beerdigungen gefallener Lviver Soldaten statt. Hier liegen Männer und auch Frauen begraben, die nicht mal das Durchschnittsalter meiner Studierenden in Deutschland erreicht haben.  Â
gef.: 28.09.2022 |
gef.: 22.07.2022 |
gef.: 06.07.2022 |
gef.: 18.06.2022 |
Ein Gang durch die Grabreihen macht sehr nachdenklich. Ein ca. dreijähriges Kleinkind, das an der Hand seiner Mutter beim Weggehen von einem Grab sich zurückdreht, mit der freien Hand winkt und laut "Tschüß Papa" ruft, macht einen sprachlos.
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Gang durch die Grabreihen gefallener Soldaten am Friedhof in Lviv | Sehr bedrückend! |
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Mir wurde beim Anblick dieser langen Grabreihen bewusst, dass je länger wir Hilfe verzögern oder verwehren, um so länger werden die Gräberreihen auf dem Lycakivs'ke Friedhof werden. Ein weiteres Jahr Krieg und dieses Feld wird vermutlich keine weitere Grabstätte mehr aufnehmen können.
Mir kam auch in den Sinn, dass man einen "hungrigen, aggressiven Eisbären" mit "friedlichen Dialog" wohl kaum von einem Angriff abhalten oder zu einer Koexistenz wird bewegen können (@ Frau Sahra Wagenknecht u.a.). Mir ist kein Vorfall bekannt, bei dem eine Robbe oder ein Mensch einen "friedlichen Dialog" mit einem hungrigen Eisbären überlebt hat. Und zwischen Russland und der Ukraine verhält es sich vermutlich ähnlich. Einen "hungrigen, aggressiven Staat" wird man nicht mit Gesprächen, sondern nur mit Stärke und Machtdemonstration bändigen. Die Menschen hier in Lviv sehen das so. Sie trotzen allen widrigen Umständen dieses Krieges (siehe auch Spiegel-Bericht vom 06.03.2023: "Wie die ukrainische Wirtschaft Putin trotzt"). Allerdings: Reden hilft natürlich auch in vielen Fällen!
Einen solchen Kriegsehrenhain hat übrigens jede ukrainische Stadt. Und jede Stadt gedenkt ihrer gefallenen Sodaten auf ihre Weise. In Iwano-Frankiwsk findet sich in der Haupteinkaufsstraße ein Plakatwand verstorbener Iwano-Frankiwsker.
Iwano-Frankiwsk: |
Iwano-Frankiwsk: |
Und auf der anderen Seite in Russland dürften die Gräberreihen der Gefallen noch länger sein - auch daran sollte man denken.Â
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Lycakivs'ke Friedhof - "Galerie der Kunstwerke"
Der Friedhof weist viele prachtvolle Grabstätten auf. Es gibt auf dem Friedhof über 2.000 Familiengräber und ca. 500 beeindruckende Denkmäler und Grabskulpturen. Bei all den Kunstwerken könnte man sich tagelang auf diesem Friedhof aufhalten.
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Lviv ist eine Stadt mit vielen gemütlichen und urigen Cafes, Restaurants und Kneipen und eine Stadt voller Denkmäler. Die Tram selbst ist ein fahrendes Denkmal und fährt noch so wie vor zig Jahren zu Soviet-Zeiten. Es ist zudem eine Stadt, die beim Straßenbau voll und ganz auf Kopfsteinpflaster gesetzt hat - eine (kleine) Herausforderung mit einem Faltrad. Es gibt hier alles, was es bei uns auch gibt. Und das Beste: Es gibt hier trotz des Krieges sehr viele nette, höfliche, rücksichtsvolle und hilfsbereite Menschen. Das ein Mann einer Frau am Ende vom Kneipenbesuch in die Jacke hilft, sieht man hier häufiger!
Lviv ist eine Kulturstadt voller Denkmäler | |
Ein Denkmal folgt auf ... |
... das nächste Denkmal. |
Und der Rathausplatz mit all seinen hübschen Gebäuden ist ein Denkmal für sich. |
Die Oper im Stadtzentrum von Lviv |
Das Opern-Programm für März 2023 |
Lviv kombiniert verschiedene kulturelle Einflüsse aus Nord, Süd, West und Ost und über viele |
Das Rathaus im Stadtzentrum - ein phantastischer Ort. |
Die Soviet-Zeit lässt grüßen | |
Die Soviet-Zeit lässt grüßen | |
Lviv ist bei Nacht ... |
... genauso schön wie bei Tag |
Lviv = Denkmäler über Denkmäler |
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Cafe- und Kneipen-Kultur in Lviv
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Lviv hat auch eine ausgesprochen schöne Cafe- und Kneipen-Kultur. Ein Cafe ist schöner als das andere, was für die Kneipen auch gilt. Die Küche ist gut und sehr schmackhaft.Â
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Mein Alternativarbeitsplatz nach 19 Uhr | Biere gibt es hier genug |
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Eine Kneipenband wie ich sie noch nie erlebt habe (ohne extra Eintritt). Das wurde dann nur noch getoppt, als alle im Lokal mitgesungen haben. Es ist Krieg, aber in Lviv lässt sich keiner unterkriegen.Â
Was für ein Sound! |
Und jetzt alle! |
Definitv der Lieblingssong der Ukrainer | |
Song of the Red Flower Confess to me |
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Ribs Restaurant "At Arsenal" |
Das Ribs Restaurant "At Arsenal" ist ein Kellergewölbe mit uriger Atmosphäre. |
Die Schweinerippchen werden über offenem Feuer gegrillt ... |
... und sehr rustikal serviert | Es gibt kein Besteck und alles muss mit Fingern gegessen werden. |
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Schweinerippchen werden am Tisch zerkleinert. |
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Sollte dieser Bericht Sie nun auf die Idee gebracht haben, einen Städte-Trip nach Lviv zu planen, nehmen Sie nichts an Essen und Trinken mit. Schon gar keine Schokolade und kein Bier - das gibt es dort in bester Qualität, ausreichender Fülle und zudem ziemlich günstig zu kaufen.
Es gibt in Lviv alles, was es bei uns auch gibt! |
Auch deutsches Bier gibt es in Lviv zu kaufen. |
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Lviv ist eine bezaubernde Stadt, auch wenn fast täglich Luftalarme zu hören sind. Diese Stadt ist mehr europäisch als so manche andere europäische Stadt, die ich kenne. Das gilt auch für die Lviver selbst. Selbst nachts (kurz vor 22 Uhr) ist auf den Straßen in Lviv noch richtigtes Leben zu spüren. Es ist im Vergleich zu anderen Städten eher dunkel, aber das stört die Leute nicht. Im Gegenteil, es schafft eine Atmosphäre, die zu dieser Stadt passt. Bis zur Ausgangssperre um 24 Uhr (dauert bis 5 Uhr morgens) kann man sich völlig frei und sicher bewegen (auch als Frau).  Â
Nachts um kurz vor 22 Uhr |
Nachts um kurz vor 22 Uhr |
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Hörenswerter Straßenmusikant! |
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Lviv und das Bier | das Lviver Brauerei-Museum
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In früheren Zeiten zog es viele Deutsche nach Lviv, die die Kultur des Bierbrauens nach Lviv mitbrachten. Diese Kultur wurde über Jahrhunderte bewahrt und ist bis heute in Lviv anzutreffen. Auf einer meiner sonntäglichen Radeltouren kreuz und quer durch Lviv stand ich plötzlich vor einer Brauerei und dem Lviver Brauerei-Museum. Da musste ich dann vorbeischauen und war sehr beeindruckt. Vor allem auch die Bierverkostung am Ende war hervorragend. Alle vier Biere waren sehr schmackhaft.
Die Geschichte des Bierbrauens in Lviv |
Der Löwe ist das Wappentier von Lviv |
Lviv war mal ein "Tech-Zentrum" (und wird es vermutlich irgendwann auch wieder sein) |
Der steinernde Kollege lud zum Gruppenfoto ein. |
Das Brauerei-Museum Lviv - |
Das Bierbrauen wurde auch sehr schön in einem 3D-Raum visualisiert. In der Mitte des Raumes stehend, bekommt man das Gefühl "Gersten(malz)" oder "Hopfen" im Bier zu sein!
Bierverköstigung gibt es auch - alle 4 Biere sind empfehlenswert |
Sehenswerte Illustration des Bierbrauens |
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Kleines Fazit meines Lehr-Engagements in Lviv
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Da Lviv auch ein Klinik und ein Reha-Zentrum für verletzte Soldaten hat, kann man in der Lviver Innenstadt immer wieder Männer sehen, die vermutlich wegen Kriegsverletzungen mit Gehilfen unterwegs sind. Diese Menschen und vor allem die vielen hundert Gräber auf dem Lycakivs'ke-Friedhof lassen erahnen, dass die Ukrainer bereit sind, einen (sehr) hohen Preis für ihre Freiheit und Unabhängigkeit zu bezahlen. Eine Zugehörigkeit zu Russland werden diese Menschen vermutlich nie akzeptieren. Ich bin froh hier zu sein, um ein ganz klein Wenig zu helfen, indem ich den Studierenden der Lviver Universität zeige, wie "Baubetrieb", "Infrastrukturbau" und "ingenieurmäßiges Arbeiten" funktioniert. Dieses Wissen werden die Ukrainer noch dringend in naher Zukunft benötigen.
Wenn Sie mir helfen wollen, können Sie das gerne tun und mich kontaktieren. Bleibt mir abschließend nur noch folgenden Tipp an den interessierten Leser dieser Website zu geben: Besuchen Sie Lviv, denn die Stadt ist eine Reise wert. Und lesen Sie den Spiegel-Bericht vom 05.03.2023 zu: "Bereisen Sie den Osten, wo immer es noch geht".
Lviv ist eine Reise wert |
Berühmte ukrainische Briefmarke als Magnet - Dieser Krieg ist sinnlos!  |
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Bearbeitungsstand dieser Webseite: Oktober 2023
Nicht immer laufen die Dinge wie geplant. Das durfte ich im Laufe meiner Projekte und meines Lebens häufiger erfahren. Viele Probleme im Bauwesen sind so "aufgeschaukelt", dass sie an den Nerven der Beteiligten zerren und Kapazitäten und Ressourcen der Konfliktparteien binden, die gut anderweitig eingesetzt werden könnten. Eine Lösung ist deshalb dringend gesucht. Konflikte lassen sich im Bauwesen nicht immer vermeiden - aber mit Mediation und Schlichtung oder dem Ansatz einer mediativen Schlichtung gut behandeln. Ich biete Ihnen deswegen die Möglichkeiten der Mediation und Schlichtung an und zwar bei:
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Zertifikat der Ausbildung zum Streitlöser nach den Richtlinien der DGA-Bau |
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Bearbeitungsstand dieser Webseite: Mai 2019